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Konsolidierung der Daten-Monopole

Daten und deren Verarbeitung nehmen einen immer höheren Wert in unsere Wirtschaft und Gesellschaft ein. Im Zuge der Digitalisierung und analog dem mooreschen Gesetz wachsen die Datenmengen exponentiell an. In der Kombination mit neuen Technologien, wie der Künstlichen Intelligenz, können diese immer effizienter bzw. wertvoller verarbeitet werden. „Data is the new oil“ und datengetriebene Unternehmen, wie Google und Facebook, gehören zu den weltweit einflussreichsten.



Während digitale Plattformen ihr Daten-Monopol zunehmend ausnutzen, versprechen Blockchain-Technologie und die Vision des Web 3.0 eine Trennung zwischen Daten und Applikationen. Brad Burnham, Gründer von Union Square Ventures, argumentiert, dass wir uns in einer Ära der Konsolidierung von Daten-Monopolen befinden. Das Internet hat als offenes Medium zur öffentlichen Kommunikation eine Welle der Innovation in der Medienindustrie ausgelöst. Gleiches Potential erhofft sich Burnham von offenen, öffentlichen Lösungen zur Datenspeicherung, die den Nutzer dazu befähigen selbst über seine Daten zu verfügen. Durch die Trennung zwischen Daten und Applikationen könnte eine neue Welle an Innovation ausgelöst werden. Startups, wie 3Box, könnten eine solche Infrastruktur für persönliche Datenspeicher ermöglichen.


Im B2B Kontext ist ein ähnlicher Trend zu beobachten. Die Risiken digitaler Plattformen als Intermediäre werden zunehmend gegenüber vermeintlichen Vorteilen abgewogen. Dies hat zur Folge, dass immer mehr Unternehmen versuchen ihre eigene Plattform zu etablieren. Folglich enden wir mit einer Vielzahl von kleinen, fragmentierten Plattformen, die nicht skalieren. In einem neuen Blog sind Ideen und Gedanken von dem Bosch Economy of Things Projekt hierzu zugänglich. Mit Hilfe Blockchain- und Distributed Ledger Technologie sollen branchen- und bereichsübergreifende Wertschöpfungsnetzwerke aufgebaut werden, die neue Geschäftsmodelle ermöglichen. In der herkömmlichen Internetwelt bestimmen vorwiegend einzelne Monopolisten die Regeln. In einer für Nik Scharmann, Leiter des Projektes, wünschenswerten Welt der Economy of Things arbeiten jedoch alle, die den Marktplatz nutzen, am Regelbuch.


Dabei setzt man auf „Coopetition“ – das Zusammenspiel von „Collaboration“ und „Competition“. Das bedeutet, bei Entwicklung und Betrieb von digitalen Plattformen und Markplätzen mit allen Stakeholdern zusammenzuarbeiten, jedoch bei konkreten Produkten und Services auf diesen Plattformen im Wettbewerb zu stehen. Die Geschäftsmodelle hinter solchen Konstellationen können sich von traditionellen Ansätzen Unterscheiden. Andy Marti von IBM beschreibt in „Blockchain business model design“, wie das Zusammenspiel zwischen Kollaboration auf der Infrastrukturebene und Innovation bzw. Wettbewerb auf der Applikationsebene umgesetzt werden kann. Demnach gibt es drei große Bereiche, in denen sich die Geschäftsmodelle bei Blockchain-Technologie grundlegend unterscheiden: 1. Incentive Model 2. Netzwerkeffekt 3. Market Level Thinking. Zudem stellt er fünf Regeln für das Design von Blockchain Business Modellen auf:

  1. Network entities sell digital products and services on a marketplace created through ecosystem collaboration

  2. Platform revenues increase with network effects within one market or by building new markets with new data combinations

  3. Governance of incentives creates helpful reinforcing behaviours

  4. Governance enables transition from a central start to a fully decentralised marketplace

  5. Governance enables the Token or Network Economyof buyers and sellers of data (digital assets) and trades of ownership

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